Dorf Kehna

Im Jahr 1993 wurden vom Verein “Hofgemeinschaft für heilende Arbeit e.V.” in dem damals ca. 50 Einwohner zählenden Dorf Kehna drei Hofreiten mit 6,5 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche erworben. In den darauf folgenden Jahren wurden die Anwesen komplett zu Wohnungen, Werkstätten und einem Gemeinschaftssaal aus- und umgebaut.

Bewohnerinnen und Bewohner der Gemeinschaft in Kehna

Die Bewohnerinnen und Bewohner leben mit ihren BetreuerInnen und deren Familien zusammen in Hausgemeinschaften. Für Menschen, die sich auf ein eigenständigeres Leben vorbereiten wollen oder BewohnerInnen, die eines individuelleren Rahmens bedürfen, besteht als Alternative zu diesem traditionellen Konzept das Angebot, in kleineren und unabhängigeren Gruppen zusammen zu wohnen.

Im Werkstatt- und Dienstleistungsbereich arbeiten die betreuten MitarbeiterInnen mit ihren AnleiterInnen in den Bereichen Hauswirtschaft, Weberei, Schreinerei, Landschaftspflege und Kaffeerösterei.

Das Dorf Kehna

Das Dorf Kehna liegt 12 km von der Universitätsstadt Marburg entfernt und fügt sich harmonisch in die reizvolle Landschaft ein. Die unmittelbare Umgebung des Ortes unterliegt infolge der besonders erhaltenswerten und dorftypischen Vegetation dem Landschaftsschutz.

 

Das Landesamt für Denkmalpflege hat den Ort 1988 aufgrund seines unverwechselbaren bau- und kulturgeschichtlich wertvollen Charakters in seiner Gesamtanlage, in die Liste der Kulturdenkmäler aufgenommen, da hier das Beispiel eines ursprünglichen Dorfensembles noch unverfälscht erhalten ist.

Dorfentwicklung und Kulturimpuls

Die allgemeinen Umbruchtendenzen in der Landwirtschaft und der Funktionswandel ländlicher Siedlungen führten in Kehna allmählich zu einer ernsten Bedrohung des über Jahrhunderte entwickelten baulichen, ökologischen, sozialen und kulturellen Gleichgewichts.

 

Mit dem Aus- und Umbau der alten Hofreiten unter Berücksichtigung von denkmalpflegerischen, ökologischen und ästhetischen Gesichtspunkten sowie der Gestaltung attraktiver Außenanlagen konnte diesem Trend der schleichenden Zerstörung entgegengewirkt werden.